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 | Hockenheim 25.08.08 |
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Deutsche Seriensportmeisterschaft
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5. Lauf auf dem Hockenheimring...
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Zum 5. Meisterschaftslauf der Deutschen Seriensportmeisterschaft am Sonntag 24. 08.2008 reise ich wieder zum Hockenheimring (Grand Prix Kurs V2 / IDM-Kurs). Das Rennen findet im Rahmen des DMV - Biker's Weekend statt. Also stehen auf dem Veranstaltungsplan auch noch andere Rennen wie der MZ – Cup und Moto – Bike – Cup.
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am 25. August 2008
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Ankunft...
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im Paddock Hockenheimring
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Viele bekannte Gesichter
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Ich treffe im Fahrerlager ca. 20.30 Uhr ein. Dort tummeln sich bereits viele farbenfrohe Racer mit ihren Teams. Ich treffe viele inzwischen bekannte Gesichter. „Hallo, alles wieder fit? Sturz vom letzten mal gut weggesteckt?, so oder ähnlich werde ich freundschaftlich begrüßt.
„Schrauber“ Micha ist auch schon da. Er ist schon am Vortag angereist, um beim DMV Sportbikes – Pokal mit zu fighten. Micha hat mir einen Stellplatz in der Box des DMV reserviert, wo seine Kilo-Gixxi für den Meisterschaftslauf bereits sauber vorbereitet steht. Micha überprüft seine Suzi mit großer technischer Sorgfalt und das immer mit einer erstaunlich gelassenen Professionalität. In der Box sind auch Dirk vom Team DMV (ZX 10R) und die beiden Burschen Dudi und Schnippel als Schrauber – Helfer.
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Micha zum Sportbikes-Pokal 1 Tag früher angereist
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Grüsse von Frankie #322 per Handy :-)
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Bevor ich mich zum Schlafengehen in mein „Aufzünderhotel“ verkrieche klingelt das Handy. Es ist Frankie # 322. Er will wissen, wie die Lage bei mir und im Fahrerlager ist. Frankie wohnt direkt am Kringel und wird erst am Sonntagmorgen anreisen. Anmeldung und technische Abnahme hat er bereits vor Ort erledigt. Wir wünschen uns gute Nacht und für morgen: good race.
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Sonntag, nur noch wenige Stunden bis zum Rennen
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Es ist Sonntagmorgen. Die Dauerprüfung beginnt für die Klassen 1, 2, 3, 6 und 8 (58 Starter) um 09.25 Uhr. Kaum sind die Reifenwärmer aufgezogen, steigt die Nervosität.
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Thomas, Holger & Frankie sind inzwischen auch da.
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Soll der Dauerprüfung nach 40 Minuten erreicht
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Die erste Runde fühlt sich noch komisch an, doch dann läuft` s immer besser. Der Kopf ist total frei. In ihm geht es nicht um „Hauptsache sitzen bleiben“, sondern: Mach dich hinter der Scheibe klein und gib GAS! Beim Anbremsen vor der Nordkurve nach Ende der Start – Ziel – Geraden schlingert das Hinterrad immer wieder wie der Schwanz einer Kuh, die sich damit die lästigen Fliegen vom Leib hält. Zu fahren sind auf dem IDM – Kurs 28 Runden in 80 Minuten.
Mein Laptimer (diesmal in Ordnung!) zeigt mir schon nach der ersten Hälfte der Dauerprüfung an, das ich das Soll schon mit 4 Runden "überzogen" und 32 Runden erreicht habe.
Ich fahre zurück in die Box. Beim ersten Technik-Check mit Hilfe von Dudi & Schnippel werden die Augen immer größer. Temperatur 110 Grad und dazu eine lange weiße Spur ausgetretener Kühlflüssigkeit, die sich vom Motorblock über den Auspuff bis nach hinten auf die Hinterradfelge verteilt. Auch Michas Kumpel Andie hilft, das Problem zu analysieren. Wir lassen nach dem Abklingen der Temperatur erst einmal ungefähr ein achtel Liter Kühlflüssigkeit ab in der Hoffnung, dass ein erneutest Austreten von Kühlflüssigkeit damit unwahrscheinlicher wird.
Ein Glück, dass ich auf dem Schmierfilm der „ölig“- glitschigen Kühl-Flüssigkeit (die extrem schlecht abtrocknet) nicht „abgeschmiert“ bin, wobei ich `s mir nicht verziehen hätte, wenn ein Kumpel dadurch gar zu Fall gekommen wäre.
Für die Zukunft: Ab sofort nur noch Kühl – (Leitungs-) WASSER! Das ist für` s Fahren auf Rennstrecken ohne hin so gewünscht, auch wenn viele sich nicht unbedingt daran halten, weil die Wasserpumpe eben die schmierende Wirkung benötigt. Ein Gewissenskonflikt, den jeder letztlich für sich lösen muss. Ich habe mich entscheiden!
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Ich bin entschlossen, ein gutes Rennen zu fahren
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Vor dem Rennbüro erfahre ich am Aushang, dass ich in der Dauerprüfung mit 50 Startern im Feld immerhin Platz 27 belege. Ich freue mich und bin fest entschlossen, ein gutes Rennen zu fahren.
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15:20 - Einnehmen der Startposition
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15:30 Rote Ampel erlischt : Start mit Wheelie...
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meine Suzi bäumt sich auf
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Der Start ist punkt 15.30. Ich stehe mit 19 Startern in der vorletzten Reihe. Dahinter Klasse 6 (4 T max 140 PS). Dann endlich, die rote Ampel erlischt. Ich starte mit einem Wheelie, meine Suzi bäumt sich auf. Einwenig erschrecke ich, wie leicht sie das macht und ich fühle für den Bruchteil einer zehntel Sekunden eine geile Schwerelosigkeit. Bis das Rad aber vorne wieder aufsetzt, ist Thomas # 356, er steht in der Reihe vor mir, weg und auch die drei Kumpels hinter mir ziehen vorbei. Ich hetze dem Startfeld hinterher. Es gelingt mir, drei Fighter wieder einzufangen, doch nach der 3. Runde werde ich von ihnen an der Spange zur Parabolika nach und nach wieder aufgeschnupft.
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Blick auf die Spur voraus...
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Komme nicht richtig auf Touren
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Ich komme nicht richtig auf Touren. Noch weiß ich nicht, woran es liegt, ob an meinem Kopf, der rechten Hand... Es ist keine Linie, keine Zusammenarbeit mit meinem Moped da. Komme nicht aus den Kurven raus und auch auf den Geraden baue ich null Speed auf. „Du musst deine Fahrweise ändern und aggressiver fahren!“, schießt es mir durch den Kopf. Ich versuche das Gas voll aufzuziehen und versuche, später zu bremsen. Doch ich komme nicht nach vorne, fahre nicht annähernd meine Rundenzeit aus der Dauerprüfung. Im Klartext: Ich bringe nichts auf die Reihe und gebe das Rennen für mich bereits im Kopf verloren, als ich sehe, dass ich mit einer Betriebstemperatur 125 Grad (!) unterwegs bin. Nun spüre ich auch, wie das Kühlwasser unter meinem Arsch förmlich kocht, spüre die Hitze am Bein entlang in die Lederkombi aufsteigen. Ich warte nur noch darauf, dass mir alles gleich um die Ohren fliegen wird. Meine Gedanken kreisen um Abbruch. Ich fahre das Rennen mit tierisch aufgeheiztem Motor unentschlossen und ohne Biss dennoch zu Ende.
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Unter Verschluß im Parc Fermè
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Technischer Befund: Zylinderkopfdichtung kaputt.
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Das Rennen zu Ende zu fahren, ein falscher Ehrgeiz, wie sich am Rennergebnis zeigt. Ebenso schlimm der technische Befund: Zylinderkopfdichtung defekt. Dies erfahre ich einen Tag später beim SKM (Motorradtechnik) in Münster/Greven und ebenso, dass die Kühlflüssigkeit schon nach den ersten Runden des Rennens teils über den Auspuff verqualmt und zu allem Übel auch in den Kolbenraum eingedrungen ist. In der Werkstatt von SKM erklärt mir Frank, dass ein Zylinderkopf die im Brennraum entstehende Temperatur nicht abkühlen kann, wenn er defekt ist. Die Wärmeenergie wird in den Motor eingeleitet und führt dort zu einer Überhitzung, in meinem Fall 125 Grad Betriebstemperatur, die unter anderem auch zu einem Leistungsabfall durch „Hitzestress“ führt.
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Rider & Bike eine Einheit, ohne sie läuft nichts!
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Damit mich niemand verkehrt versteht. Ich will dass miserables Ergebnis (das bisher Schlechteste) überhaupt nicht auf die Technik allein abwälzen. Ich weiß nur zu gut, dass ein guter Rider eine Menge von dem ausgleichen kann, was ein Moped während einem Rennen technisch nicht voll bringt. Andererseits gibt es aber auch Grenzen, die selbst ein guter Fahrer nicht überwinden kann. Mit defektem Zylinderkopf läuft nichts, egal, wie gut der Rider ansonsten seinen Job erledigt. Aber was soll `s. Im Rennsport muss man sich eben auf jede Überraschung einstellen. Im Guten wie im Schlechten. Thomas # 356 schied schon nach der ersten Rennrunde mit einem Kupplungsschaden aus und auch mein Freund Frankie # 322 konnte wegen eines Schadens im Bremssystem das Rennen nicht zu Ende fahren.
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Möglich ist alles - im Rennsport!
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Ich habe im 5. Lauf der Deutschen Seriensportmeisterschaft am Hockenheimring einmal mehr erfahren, was es heißt: Wenn du fährst, musst du versuchen, alles auszublenden. Über die fehlende Motorkühlung nachzudenken, andere Dinge im Kopf zu haben oder auch unentschlossen an den Abbruch des Rennens zu denken, all das ist Mist und lenkt ab, schnelle Runden zu fahren, getreu der Rennfahrerweisheit: Wer denkt, der hat verloren! Auch das ist Rennsport!
Dass für mich am Ende ohne gute Leistung gar ein weiterer Meisterschaftspunkt herausgesprungen ist, na ja, Leut`, wenn ich ehrlich bin, den habe ich diesmal für wahr nicht verdient! Aber das ist eben Rennsport. Alles ist möglich!
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Auch Thomas & Frankie verfolgt von Pech
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Frankie #322 dreht ab...
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Vorzeitiges Ende...
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Ich reise noch am Sonntagabend nach Münster ab. Das gebuchte Anschlusstraining mit Speer-Racing für Montag und Dienstag muss ich leider canceln.
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Abreise nach Münster zur...
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SKM-Motorradwerkstatt Münster/Greven
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Über Vermittlung durch Micha erhalte ich bereits für Montag einen Werkstatt-Termin bei SKM (Motorradtechnik) in Münster/Greven
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Frank, Ex-Schrauber bei Supersport-WM
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Frank Krekeler ist mit Peter Sluka (Rennfahrer im Yamah-Cup und Supersport IDM) lange auf die Rennstrecken gefahren, bevor er bei Yamaha Deutschland in der Supersport- Weltmeisterschaft gearbeitet und später mit Peter die Werkstatt SKM Motorradtechnik in Münster/Greven gegründet hat.
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Meine Gixxi #344 nicht wieder zu erkennen.
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Schrauben bei SKM unter "Hochdruck".
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Ich find `s super, dass Frank sich meiner Suzi annimmt und ihr wieder auf die Beine helfen wird. Sollte sie so zeitig fertig werden, dass ich das Training mit Toni Mang am Hockenheim zum kommenden So. – Di aufnehmen kann, wäre es für mich ein Festival Hoch 3! DANKE :-)
Mit motorrad-sportlichen Chupa - Chups - Grüssen:-) Sharon #344
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I M P R E S S I O N E N E N
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Spidi - meine Traditionsmarke
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